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Geschichte der Jugendbteilung

Ein Auszug aus der Rede von Peter Knocke zum 60 jährigen Jubiläum 2011
- Ehrenmitglied der Schützengesellschaft Langelsheim-

In der Chronik zum 100 jährigen Jubiläum unserer Schützengesellschaft wird erstmals im Jahr 1931 und später nochmals im Jahr 1936 von einer Jungschützenabteilung berichtet. Leider gab es aus dieser Zeit weder Zeitzeugen noch sonstige Aufzeichnungen die ein zuverlässiges datieren der Gründung einer Jugendabteilung in den 30er Jahren zuließen.

So war dann der Neuanfang im Jahr 1951 auch gleichzeitig das Gründungsdatum der Jungschützenabteilung.

Wie kam es nun dazu?

Da das gesamte Vereinsleben schon während, aber speziell nach dem 2. Weltkrieg völlig zum Erliegen kam, dauerte es über vier Jahre,
bis mit Zustimmung der Besatzungsmächte wieder Schützenfeste gefeiert werden durften.

Nach weiteren zwei Jahren also 1951 haben der damalige 1.Vorsitzende Friedrich Macke, sowie der 2. Vorsitzende (unser damaliger Bürgermeister und Rektor der Volksschule) Karl Klages den Vorstand zu einer Sitzung eingeladen um über die Neugründung einer Jungschützenabteilung zu beraten. Wie Zeitzeugen berichteten, fand diese sehr bedeutende Sitzung an einem herrlichen Sommertag gegenüber dem Wohnsitz von Karl Klages, unter der alten Linde vor der St. Andreas Kirche statt.

....... ganz bestimmt ein idealer Platz für gute Beschlüsse.......

Die Schützenbrüder Karl Schmücking und Albert Gogol wurden danach beauftragt junge Leute anzusprechen, um wieder eine Jungschützenabteilung aufzubauen. Für die Schützen muss damals vieles noch leichter gewesen sein, zu mindestens erscheint das heute so - denn bereits zum Schützenfest im Jahr 1952 beteiligte sich eine große Schar Jugendlicher am Schießen um Jungschützenkönig zuwerden.

Als Sieger erhielt Günter Bandel die neue Königskette und wurde Jungschützenkönig 1952.

Aus Mangel an Gewehren, wurde der Jungschützenkönig in den ersten zwei Jahren mit einem Pusterohr ausgeschossen.

Die Leiter der Jungschützenabteilung haben damals mit einfachen Mitteln und mit viel persönlichem Engagement eine Jugend Gruppe geformt die schöne Erfolge aufzuweisen hatte. Viele von ihnen haben anschließend der Schützengesellschaft über viele, viele Jahre die Treue gehalten.....

.... stellvertretend sollen hier mit Hans Dieter Ehli, Günter Tautz sowie im Besonderen mit unserem langjährigen 1. Vorsitzenden
Reinhard Voges einige Namen genannt werden.

Zum Schützenfest 1956 wurde die Jungschützen-Standarte vom damaligen Bürgermeister Karl Klages, der auch sehr zur Beschaffung
der Fahne beigetragen hatte, in einem Festakt im Schützenhaus geweiht.

Im Jahr 1958 wählte man mit Otto Günzler einen Obmann für die Jugend, der auch als Sportschütze bereits sehr erfolgreich war.

Mit neuen Ideen und dem Vermitteln seiner schießsportlichen Kenntnisse hatte die Jugendabteilung innerhalb kurzer Zeit sehr guten
Zuspruch und schon bald nahmen ständig mehr als zwanzig Jungschützen an den wöchentlichen Trainingstagen statt.

Da damals nur zwei Luftgewehre für die Jugend zur Verfügung standen wurden im Training nur 15 Schuss pro Schütze abgegeben
– heute eigentlich undenkbar – aber trotzdem hat es allen immer viel Spaß bereitet.
Zu den Wettkämpfen und Meisterschaften wurde damals auch oft mit der Bundesbahn gefahren, denn kaum jemand besaß ein Auto.
Das Luftgewehr wurde in einer Segeltuchtasche verpackt auf dem Rücken transportiert.

Heute ist das undenkbar und aus Sicherheitsgründen sogar verboten. Aber die damaligen Jugendlichen kannten es nicht anders
und waren stets mit viel Freude bei der Sache. Die gute Stimmung in der Abteilung führte letztendlich auch zu hervorragenden
Ergebnissen in den Wettkämpfen.

Bereits im Jahr 1962 wurde die Junioren Mannschaft mit den Schützen

H.-G. Roske, M. Rodermund, K.-H. Kress und Peter Knocke

aufgrund guter Qualifikationsergebnisse, zu der Landesmeisterschaft im Luftgewehrschießen eingeladen. Die erste Teilnahme einer Junioren Mannschaft an den Landes- Meisterschaften in Hannover, und der Start von

Peter Knocke bei der Deutschen Meisterschaft

waren in diesem Jahr der sportliche Höhepunkt unseres Vereins.

Da die erfolgreiche Jugendarbeit in den Folgejahren durch die Jugendleiter Wilhelm Knocke, Dieter Schneider, Horst Siedentopf
und Günter Niemeyer fortgesetzt wurde, gab es immer wieder Jugendliche die mit guten Schießergebnisse auf sich aufmerksam machten.
Und es waren Jungschützen wie Gunnar Helm, Dieter Janiesch und Wolfgang Bock deren Namen Anfang der 70 er Jahre in den Siegerlisten auftauchten.
Da ab Mitte der 70er Jahre das Errichten der Osterfeuer von den Langelsheimer Vereinen im jährlichen Wechsel durchgeführt wurde,
ist natürlich auch unsere Jugendabteilung mit großem Eifer dabei gewesen.

Die Jungschützen wurden nun immer mehr in die vorbereitenden Arbeiten zum Schützenfest einbezogen. So wurde z.B. zum Fest Birkengrün geholt und das Schützenzelt damit geschmückt. Und so waren es H.- Henry Knoke, K.- O. Günzler, Günter Adler u. v. a. die hier stets hervorragenden Einsatz zeigten.

Nach Jahren der Stagnation im sportlichen Schießen der Jugend waren es Uwe Niemeyer und Thomas Gudermuth die unter der Jugendleitung von Jutta Ernst und Wolfgang Schumann wieder durch gute sportliche Leistungen auf sich aufmerksam machten.

Mit Margrit Lührig als Jugendleiterin wurde dann in den 80 er Jahren sicherlich das bisher erfolgreichste sportliche Jahrzehnt in unserer Vereinsgeschichte eingeläutet.

Die hervorragenden Ergebnisse mit dem Luft- und dem KK Sportgewehr anlässlich der Kreismeisterschaften durch

Hartmut Richter, Peter Prause, Steffen Knocke und Stefanie Süßschlaf

haben viele positive Schlagzeilen geliefert. Speziell aber die Teilnahme an den Meisterschaften auf Landes- und Bundesebene mit guten Podestplätzen durch

Peter Prause und Steffen Knocke

ließen die grün / weißen Farben unseres Vereins wieder hell erleuchten.

Aber auch beim Stadt- und Kreiskönigsschießen haben unsere Jungschützen stets Treffsicherheit bewiesen, und konnten sich unter vielen Teilnehmern behaupten.

So wurden Peter Prause und Ricardo Gausdorf
Kreisjugendkönig,

Stadtjugendkönig wurden Christian Mootz, Sven Penkwitt und Andreas Schulze

Und Andreas Schulze wurde 1996 an unserem 90 jährigen Jubiläum in Langelsheim sogar
zum Landkreisjugendkönig proklamiert.

Besonders hervor zu heben ist an dieser Stelle auch die einmal durch Hartmut Richter begonnene sportliche Verbindung mit der Jugendabteilung des Schützenvereins Calberlah – hier treffen sich die Jugendlichen noch heute einmal im Jahr zum Erfahrungsaustausch und gleichzeitig zu einem Freundschaftsschießen.

Der Bundeswehrstandort in Goslar führte ab Mitte der 90er Jahre bis zu seiner Schließung jährlich ein Zeltlager für die Vereinsjugend des Landkreises Goslar durch. Erfreulicherweise haben unsere Jugendlichen mit ihren Jugendleitern trotz der vielen organisatorischer Arbeit immer daran teilgenommen. Sicherlich war das Zeltlager für alle Teilnehmer stets ein großes Abenteuer.

Ein weiterer Höhepunkt der Jugendarbeit ist die Ausrichtung des alljährlichen Ferienpass–Schießens für jedermann sowie zum
Schützenfest das Schießen auf die Volkskönigsscheibe der Langelsheimer Jugend.

Die Jugendleiter der letzten Jahre mit Doris Penkwitt, Daniela Wiemann, Gisela Schulze, Bärbel Pommerening,
Anja Wielert und Hans Dieter Schulze haben auch diese Aufgaben mit Bravour gemeistert.

Da der Gesetzgeber das Waffengesetz im Jahr 2010 in vielen Positionen korrigiert und verschärft hat, hat auch der Deutsche Schützenbund die Richtlinien für das Schießen speziell für die Jugend überarbeitet und neue Regeln erlassen. Natürlich hatte das auch etwas mit der Altersstruktur der Jugendlichen zu tun, denn die "Interessierten" werden immer jünger. Für die Jugend ab 12 Jahren wurde das Schießen mit dem Lasergewehr eingeführt - also ein Schießen ohne Munition, man löst dort beim Schießen mit einem Spezialgewehr einem Infrarotstrahl auf eine Elektronische Scheibe aus, und eine Schussübermittlung erfolgt gleich auf ein Laptop, das neben dem Schützen steht.

Ab dem 14. Lebensjahr schießen alle Jugendlichen mit dem Luftgewehr. Sicherlich eine gute Alternative für alle Schützen und die Vereine. Unsere Schüler und Jungschützen schießen nun auch mit dem Lasergewehr und dem Luftgewehr und haben auch im Jubiläumsjahr schon wieder gute Erfolge erzielen können.

Das, das 60-jährige Jubiläum 2011 in einem würdigen Rahmen mit vielen Gästen aus nah und fern gefeiert werden konnte,
verdanken wir den Organisatoren der Veranstaltung

Gisela Schulze, Anja Wielert und Hans Dieter Schulze.

An dieser Stelle möchten wir der Hoffnung Ausdruck geben, dass noch viele Jugendliche den Weg in unsere Schützengesellschaft finden,
und dass es immer Schützen / Schützinnen gibt, die den jungen Leuten gerne das Vereinsleben und das Sportschießen vermitteln.

Peter Knocke
15.Mai 2015


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